Viele dieser Geschichten stammen aus der ladinischen Kultur, die die Region Südtirol prägt. Zwei der bekanntesten Sagen sind die vom Zwergenkönig Laurin und der Nixe vom Karersee, auf deren Spuren Urlauber durch das Bergmassiv Rosengarten und Latemar wandern können.
Mit über 530 Kilometer an Wanderwegen Südtirol sehr gut erschlossen. Im Winter kann man die Schönheit der Dolomiten auf Skiern erfahren: Über 1.200 Pistenkilometer in zwölf Skigebieten sind im Verbund Dolomiti Superski zusammengefasst. Im Grödner Tal – berühmt für seine Holzschnitzer – und im Skigebiet Alta Badia wird heute noch Ladinisch gesprochen. Alta Badia ist neben seinen Pisten auch für seine Küche bekannt: Die mit Michelin-Sternen prämierten Restaurants in St. Kassian und Corvara sind Feinschmeckern genauso ein Begriff wie die Hütten der Region, denn auch Letztere warten mit kreativer Kochkunst auf. So wird zum Beispiel auf der Ski-Hütte Club Moritzino jeden Tag fangfrischer Fisch zubereitet und den Skifahrern serviert. Auf der Seiser Alm, der größten Hochalm Europas, finden sich 365 Almen, Hütten und Schwaigen (Sennhöfe) – quasi ein Ausflugsziel für jeden Tag im Jahr. Die Landwirtschaft ist hier ein ebenso wichtiger Einkommensfaktor wie der Tourismus. In Kastelruth, Seis und Völs leben auch heute noch doppelt so viele Bauern wie Gastwirte. Wie traditionsbewusst die Bewohner dieser Gemeinden sind, zeigen sie beim jährlichen Oswald-von-Wolkenstein-Ritt am Fuße der Seiser Alm: Die Reiterspiele ziehen jedes Jahr Zuschauer aus der ganzen Welt an.
Im Osten, am Rande der Dolomiten, liegt der Kronplatz, Südtirols beliebtester Skiberg und gleichzeitig Hausberg des pittoresken Städtchens Bruneck im Pustertal. Einer der Wintersporthöhepunkte der Region sind die Biathlonveranstaltungen in Antholz. Das Pustertaler Wandergebiet ist von gut erreichbaren Bergseen wie dem Pragser Wildsee und markanten Gipfeln wie den Drei Zinnen im Hochpustertal gekennzeichnet.
Fruchtbare Schneise nach Süden durch Südtirol
Eine Südtiroler Besonderheit ist das herbstliche Törggelen, bei dem in geselligem Rahmen junger Wein, geröstete Kastanien, Speck und Schlachtplatte gereicht werden. Wegen des Anbaus von Wein und Kastanien stammt der Brauch vermutlich aus dem so fruchtbaren wie steilen Eisacktal. Das langgestreckte Tal entlang des gleichnamigen Flusses diente mit seinen Städtchen Brixen, Sterzing und Klausen schon im Mittelalter Königen, Adligenund Händlern als Zwischenstation auf Reisen gen Süden. Noch heute zeugen die Laubengänge der Städte, prächtige Bürgerhäuser und mittelalterliche Klöster von der Bedeutung, die das Tal als Verbindung zwischen dem mediterranen und alpinen Raum hatte. Wer das Eisacktal erkunden möchte, kann dies auf einer Wanderung entlang des sogenannten Keschtnweges tun. Der Weg führt durch dichte Kastanienwälder von Vahrn bei Brixen längs der Hänge des Tals bis hinauf zum Hochplateau des Ritten oberhalb von Bozen.
Eine Naturschönheit
Die nördlichste Region Südtirols, das Tauferer Ahrntal, liegt auf der Sonnenseite der Zillertaler Alpen. Für Naturliebhaber ist das Ahrntal mit seinen rund 80 Dreitausendern, seinen Wäldern, Bergseen und dem Naturpark Rieserferner-Ahrn ein guter Ausgangspunkt für Wanderer und Outdoor-Sportarten, wie Eisklettern und Rafting. Mit der gewaltigen mittelalterlichen Burg Taufers und den mächtigen Reinbachwasserfällen hat das Tal zwei lohnende Sehenswürdigkeiten – die eine natürlich entstanden, die andere von Menschen gemacht.