Der Nationalpark Hohe Tauern im Norden, die Lienzer Dolomiten im Süden, Kärnten im Osten und Südtirol im Westen umrahmen das Naturparadies Osttirol. Eindrucksvolle Hochgebirgs-Landschaften, stille Alpentäler und malerische Orte prägen die Kulturlandschaft, in der die Menschen seit Jahrhunderten im Einklang mit der Natur leben. Beim Wandern, Klettern, Radeln und Biken aber auch Motorrad-Fahren eröffnet sich in Osttirol eine faszinierende Vielfalt. Die Region mit ihren Bilderbuch-Landschaften und einfallsreichen Gastgebern ist aber auch ein ideales Urlaubs-Revier für Familien und Kultur-Interessierte. Nur etwas mehr als zwei Stunden sind es im Auto von München über den Grenzübergang Kiefersfelden und die malerische Felbertauernstraße bis nach Osttirol.
Wanderrevier zwischen Dolomiten und Hohen Tauern
Vom Bergwandern und -steigen, Weit- und Höhen-Trekking über Radfahren, Mountainbiken bis zum Klettern in Fels und Eis: Die alpinen Verlockungen sind der Stoff aus dem in Osttirol Träume gemacht werden. Wo das Bersteigen sozusagen „erfunden“ wurde und vor über 200 Jahren die Erstbesteigung des Großglockners gelang, ist das Abenteuer Berg nach wie vor spannend und herausfordernd – und das für alle Altersstufen.
Zwischen den malerischen Gipfeln der Lienzer Dolomiten und den mächtigen Felsen der Hohen Tauern erwartet Natur- und Sport-Fans eine unvergleichbar breite Palette an Aktivitäten. Das Wegenetz ist gut ausgebaut, die Bergbahnen transportieren Wanderer und Biker bequem hinauf zu den Panoramaplätzen und Ausgangspunkten für ausgedehnte Touren. Der Karnische Höhenweg, das unberührte Villgratental mit seinen Almen und die Pustertaler Höhenstraße und die ältesten bewirtschafteten Almen Österreichs, die Jagdhausalmen, sind nur einige der reizvollsten Ausflugsziele. Ins wildromantische Defereggental, das im Frühsommer in vollster Almrosenblüte „erflammt“, führen Nationalpark-Ranger zur Wildtierbeobachtung von Bartgeiern, Steinadlern, Gämsen und Steinböcken.
Hoch oben verheißen die letzten weißen Schneefelder eisige Abenteuer zwischen Großglockner und Großvenediger. Die Nationalpark-Ranger bieten hier Mehrtages-Trekkingtouren von Hütte zu Hütte an: Der Glockner-, Schober- oder Nationalpark-Trekk geben Einblicke in die alpine Wunderwelt Osttirols und versprechen Eindrücke, die man sein Leben lang nicht mehr vergisst.
Easy Riding zur Dolomiten-Bikeweek
Osttirol liegt auf der Südseite von Österreich höchstem Berg, dem Großglockner, und damit sozusagen an der Kreuzung einiger der schönsten Panoramastraßen in den Alpen. Die Großglockner Hochalpenstraße, der Felbertauern und die berauschend schöne Pustertaler Höhenstraße sind nur die bekanntesten Routen, auf welche Biker und Easy Rider gleichermaßen abfahren. Mächtige Berge, stürzende Wasser und das saftiges Almengrün sind die Begleiter auf jedem Tag „on Tour“. Nicht zu vergessen, die guten Wetteraussichten, die Osttirol bieten kann: Die Höhenlage auf der Alpensüdseite ist der Garant für die „amtlich“ meisten Sonnentage in Österreich. Und die nutzen viele Motorrad-Freaks für Touren auf den Bergstraßen ins Glocknerdorf Kals, am Staller Sattel, dem Iselsberg, im urigen Tiroler Gailtal oder auf der Nockalmstraße. Durch die Nähe zu Südtirol – Bozen liegt nur in 115 km Entfernung – rückt auch eine klassische Dolomitenrunde rund um Cortina in nächste Nähe: Kreuzbergpass, Pordoi, Falzarego, Sella und Karerpass versprechen hier beste Perspektiven.
Auf Österreichs höchsten Berg
241 Dreitausender ragen hier in den Himmel und eröffnen ein wahres Alpinparadies mit fast 1.000 km Wanderrouten, über 50 Schutzhütten und Bergdörfern wie Prägraten am Großvenediger oder Kals am Großglockner, die nach wie vor den Charme der Pionierszeit ausstrahlen. Alpinisten, Natur- und Bergurlauber ebenso wie Genusswanderer kommen in der Nationalparkregion Hohe Tauern Osttirol voll auf ihre Rechnung. Für viele ist das Nonplusultra allerdings die „persönliche Erstbesteigung“ des Großglockners. Und die kann man im Rahmen des Großglockner-Pakets (14.06.-27.09.08) in Begleitung von geprüften Bergführern in zwei Tagen angehen: Auf dem über 200 Jahre alten Weg der Erstbesteiger geht es dabei vom Lucknerhaus (1.984 m) in Kals zur Stüdlhütte und über das Ködnitzkees in Richtung Gipfel. In fünf bis sechs Stunden erreicht man Österreichs höchste Schutzhütte, die als Adlersruhe bekannte Erzherzog Johann Hütte, zur Übernachtung. Tags darauf geht man dann nach einem kräftigendem Bergfrühstück gut ausgeruht den Gipfelsturm an. Auf Österreichs höchstem Punkt zu stehen, ist ein unbeschreibliches Gefühl, die Aussicht auf den gesamten Alpenhauptkamm und fast 250 Dreitausender überwältigend.
Panoramaklettersteig entlang der Dolomitenzacken
Seit einigen Jahren erleben die Osttiroler Klettersteige eine wahre Renaissance – und das mit gutem Grund: Mit dem Panoramaklettersteig entlang der Dolomitenzacken inklusive tibetischer Brücke hat man hier den längsten seiner Art in der Alpen zu bieten – ebenso wie einige legendäre und renovierte sowie neu gebaute Klettersteige. Die ersten Gehversuche macht man aber besser im „Treepark“, einem Hochseilgarten am Tristacher See mit Brücken, Stegen, Seilen und einer „Menschenschleuder“. Danach steht einer geführten Klettersteigtour am Laserz- oder Madonnen-Klettersteig eigentlich nichts mehr im Wege.
Zu den Highlights im wahrsten Sinne des Wortes zählt auch der Klettersteig in der Galitzenklamm direkt am Drauradweg mit Seilbrücken hoch über dem tosenden Wasser. In den Hohen Tauern gilt der Klettersteig auf die Blauspitze (2.575 m) nahe der Bergstation der Kalser Bergbahnen als Nagelprobe. Geschulte Bergführer begleiten auf Wunsch auf dem rund dreistündigen Weg nach oben. In Kals und Lienz werden außerdem für ganz junge Kletterer Kurse angeboten.
Lama-Trekking am Adlerweg
Das kleine Urlaubsland Osttirol bringt Gäste mit immer neuen Ideen auf Touren. Der Top-Weitwanderweg am Südbalkon von Österreichs höchstem Berg nennt sich „Adlerweg Osttirol“: Er führt über 20 Etappen vom Großglockner durch den Nationalpark Hohe Tauern zum Großvenediger. Hier kann man auch in Begleitung von vierbeinigen „Gepäcks-transportern“ – nämlich Lamas – wandern: Die aus Südamerika stammenden gutmütigen und intelligenten Lastentiere sind ideale Begleiter für Höhenwanderungen. Sie bringen selbst Kinder ohne Mühe auf Trab – aber auch ehrgeizige Erwachsene, etwa für eine dreitägige Lamatrekking-Tour am Adlerweg.
In Begleitung eines Nationalpark-Rangers, der die Hohen Tauern wie seine Westentasche kennt und den Lamas für den Gepäcktransport, lässt sich die Schönheit der Berge ganz unbeschwert erleben. Ganze 30 km und 2.100 Hm legt man so bei diesen drei Ganztagestouren zurück. Am ersten Tag geht es vom Lucknerhaus in Kals (1.920 m) am Fuße des Großglockners, zum Peischlachtörl und weiter Richtung Heiligenblut zur Glorerhütte (2.651 m), wo übernachtet wird. Tags darauf startet man nach einem gemütlichen Frühstück mit den Lamas über Tinklwinkl und Schliederlealm in Richtung Lucknerhütte, dem zweiten Nachtquartier. Am letzten Tag sind dann die Greiwiesen und das Figerhorn (2.744 m) das Ziel: Ein grandioser Ausblick auf die insgesamt 241 Dreitausender Osttirols ist bei dieser dreitägigen Tour auf Schritt und Tritt sicher.