Das Frühjahr und der Herbst ist die ideale Zeit, um Mallorca zu Fuβ zu entdecken. Dank einer groβen landschaftlichen Vielfalt können auf der Insel alle wandern, von Familien mit Kindern oder Senioren, die sich bei Spaziergängen durch flache Landschaften an der Natur erfreuen, bis hin zu Profisportlern, die bei schwierigen Klettertouren ihr Können zeigen und verbessern wollen. Die Route der Trockensteinmauern –auf mallorquinisch die Ruta de Pedra en Sec- verläuft durch das Gebirge der Serra de Tramuntana, die sich vom Südwesten der Insel bis zur Nordküste hin erstreckt. Die Wanderer, die dem Verlauf dieser Route folgen, entdecken nicht nur die Schönheit der Natur der Insel, sondern sehen unterwegs auch Bauten, die mit der Technik der Trockensteinmauern errichtet wurden: mit Natursteinen gepflasterte historische Karren- und Fuβwege; sogenannte Schneehäuser, in denen früher bis in den Sommer hinein Schnee zum Kühlen von Speisen aufbewahrt und dann ins Tal transportiert wurde; Mauern und Terrassen, durch die das Gebirge für die Landwirtschaft nutzbar gemacht wurde. Es handelt sich um historische Bauten, deren Existenz zum Teil schon im 13. und 14. Jahrhundert dokumentiert wurde und die dank der Initiative des Inselrates von Mallorca zusammen mit einigen Gemeinden, dem Spanischen Arbeitsamt und dem Europäischen Sozialfonds nach und nach wieder restauriert und aufgebaut werden.
Die Route selber ist rund 170 Kilometer lang und als Fernwanderweg (GR 221) registriert. Sie verläuft entlang der Gipfel einiger der höchsten Berge Mallorcas mit mehr als 1.000 Metern Höhe und ist ist acht Etappen unterteilt. Start ist in Puerto de Andratx im Südwesten, das Ziel liegt in Pollença im Norden der Insel. Die Unterteilung in Etappen gibt den Wanderern die Freiheit und Flexibilität, die ganze Route zu erlaufen oder nur eine oder mehrere Etappen zu absolvieren. Ziel jeder Etappe sind verschiedene Bergschutzhütten, die vom Inselrat von Mallorca geführt werden. Geöffnet sind derzeit die Schutzhütten Tossals Verds (Escorca) und Muleta (Puerto de Sóller). Andere Schutzhütten, wie etwa die an der Burgruine Castillo de Alaró, Can Boi (Deià), Son Amer (Escorca), La Trapa (Andratx) und Pont Romá (Pollença) befinden sich noch im Wiederaufbau. Der Inselrat von Mallorca hat eine Landkarte der Route der Trockensteinmauern herausgegeben und bietet auch im Internet detaillierte Informationen: www.conselldemallorca.net
Bergschutzhütten
Auch das Institut für Natur der Balearen (Ibanat), das vom Umweltministerium der Balearen abhängt, führt mehrere Schutzhütten in den Bergen, wie etwa die Hütten an den Stauseen Cúber und Gorg Blau. Weitere Schutzhütten sind Son Moragues (Valldemossa), Comuna de Caimari, Coma de Binifaldó und Son Real (Can Picafort). Die meisten Hütten sind mit den wichtigsten Dingen wie etwa Kamin und Feuerholz ausgestattet, haben aber weder flieβendes Wasser noch Elektrizität. Wer mehr Bequemlichkeit sucht, kann auf Hütten mit mehr Service wie Küchen, Duschen etc. ausweichen, wie etwa Caseta des Oguers, S’Arenalet und S’Alzina, die sich alle drei im Naturpark von Llevant im Nordosten der Insel befinden. Weitere Informationen und Buchung: Tel. +34 971 51 70 70
Entdecken Sie das andere Mallorca
“Wandern durch das andere Mallorca” ist der Titel einer Broschüre des Inselrats von Mallorca, in dem 12 Wanderungen vorgeschlagen werden. Die meisten führen durch das Gebirge der Serra de Tramuntana, aber auch die Gegenden von Llucmajor –mit dem Kloster Cura-, von Felanitx –das Schloss von Santueri- und Artá sind mit eigenen Wanderungen aufgeführt. www.conselldemallorca.net
Die Ostküste
Eine bei Wanderern weniger bekannte Gegend, die zu entdecken deshalb aber umso spannender ist, ist die Ostküste Mallorcas. Das Umweltministerium der Regierung der Balearen hat ein Kompendium an Broschüren herausgegeben, in dem acht Wanderrouten in dieser Gegend vorgestellt werden. Die meisten verlaufen durch Naturschutzgebiete des Naturparks von Llevant und durch Gelände im Besitz der Inselregierung. Die vorgestellten Routen reichen von halbstündigen Spaziergängen bis zu Wanderungen von viereinhalb Stunden. www.caib.es
Naturparks
Eine sehr schöne Art und Weise, auf Ausflügen die Natur Mallorcas zu entdecken, ist ein Besuch der Naturparks der Insel. Nach Angaben der Inselregierung sind derzeit rund 2,6 Prozent der Fläche Mallorcas Naturschutzgebiete. Einige dieser Parks laden zum Wandern ein, wie etwa das Feuchtgebiet S’Albufera in der Bucht von Alcudia, in dem es eine groβe Anzahl einheimischer Tier- und Pflanzenarten zu sehen gibt. Ganz in der Nähe befindet sich der „kleine Bruder“, das Naturschutzgebiet S’Albufereta, ebenfalls ein Feuchtgebiet in der Bucht von Pollença. Ein weiteres zum Wandern geeignetes Naturschutzgebiet ist der Naturpark Mondragó an der Ostküste Mallorcas. www.caib.es
Wandern in den Gemeinden der Insel
Mehrere Gemeinden Mallorcas haben Broschüren und Wanderführer herausgegeben, wie etwa Calviá: Wandern durch die Landschaften von Calviá heiβt das Büchlein von Valerie Crespí Green, die 15 Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und in unterschiedlichen Gegenden der groβen Gemeinde vorstellt. Dazu enthält das Buch nützliche Informationen über die Landschaft und die Natur. Die Stadt Calviá hat auβerdem erst kürzlich Grundstücke mit 13,5 Millionen Quadratmetern auf dem Berg Galatzó gekauft, die als Gebiet für die Freizeitgestaltung und Ausführung verschiedener Sportarten dienen sollen. www.visitcalvia.com
Auch Alcudia bietet eine Broschüre mit zehn Ausflügen rund um die Gemeinde. Die Wanderer können hier zwischen Gebirgslandschaften, flachen Feuchtgebieten und Küstenstrichen mit Meerblick wählen. www.alcudia.net. 15 Routen durch das Tal von Sóller werden in einem Wanderführer mit detaillierten Landkarten der Stadt Sóller aufgeführt. Dieser detaillierte Führer enthält Routen durch die Stadt, Ausflüge ins Tal und die umliegenden Berge sowie zu den abgelegenen Ortsteilen Puerto de Sóller, Biniaraitx und Fornalutx. Dazu kommen nützliche Informationen über Hotels, ländlichen Tourismus, Feiertage und Volksfeste, Verkehrsverbindungen etc. www.sollernet.com
Am besten geführte Wanderungen
Aus Sicherheitsgründen sollte man niemals alleine zu einer Wanderung in die Berge aufbrechen. Auf Mallorca gibt es zahlreiche professionelle Wanderführer, die den Besuchern ihre Dienste anbieten. Niemand kennt die Strecken durch die Berge und deren versteckte Gefahren so gut wie die Wanderführer. Sie kennen auch alle Eigenheiten des Weges und der Landschaft und können die Wanderer auf Aspekte aufmerksam machen und ihnen Geschichten dazu erzählen, auf die diese von selber niemals gestoβen wären. www.mallorcamuntanya.com
Die Wandergruppe des Fomento del Turismo de Mallorca (Fremdenverkehrsverband von Mallorca) organisiert jedes Jahr Ausflüge und Wanderungen mit professionellen Führern, an denen alle Interessierten teilnehmen können. Die Wanderungen finden normalerweise sonntags statt, es gibt aber auch einige Ausflüge an Donnerstagen. Für das erste Quartal sind unter anderem Wanderungen zu den Bergen Massanella, l’Ofre und zur Burgruine von Alaró vorgesehen. Der genaue Terminplan, detaillierte Angaben zu den Wanderungen etc. sind im Internet zu finden: www.fomentmallorca.org, Tel. +34 971 72 53 96.
Karten und Informationsmaterial
Es gibt eine unübersehbare Vielfalt an Landkarten und Informationsmaterial zum Thema Wandern auf Mallorca. Eine neue Karte mit Wanderführer, die von Fachleuten wegen ihre detaillierten Angaben hochgelobt wird, ist das Kartendoppel “Mallorca Tramontana Central” für den mittleren Teil des Tramuntana-Gebirges und “Mallorca Tramontana Norte” für den Norden, herausgegeben vom Nationalen Zentrum für Geographie, dem Alpina-Verlag und Geo Estel. Mit einem Verhältnis 1:25 000 bieten diese Karten den Wanderern einen detaillierten Überblick, um sich im Gebirge der Serra de Tramuntana zurecht zu finden. Die Karten sind in deutscher Sprache erhältlich, kaufen kann man sie unter anderem in der Casa del Mapa in Palma (c/ Santo Domingo; casamapa@imi.a-palma.es).
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