Der sonnenreiche Vinschgau ist der Feinkostladen Südtirols, in dem Äpfel, Wein, Marillen, Erdbeeren und verschiedene Gemüsesorten wie Spargel bestens gedeihen. Der Sonnenreichtum ist zusammen mit ausgeklügelten Bewässerungssystemen – den so genannten Waalen – seit Generationen dafür verantwortlich, dass hier eines der fruchtbarsten Täler Südtirols liegt. Davon überzeugen kann man sich schon sehr bald im Frühling, wenn hunderttausende Obstbäume in voller Blüte stehen. Schon die Römer bauten mit der „Via Claudia Augusta“ eine ihrer wichtigsten Handelsstraßen durch das Tal.
Gelebtes Brauchtum und „sagenhafter“ Reichtum
Tradition ist heute noch ein wichtiger Begriff, der den Südtiroler Vinschgau prägt: Vom Zusselrennen am „Unsinnigen Donnerstag“, dem „Pfluagziachn“, den Maschger-Bräuchen bis zum Scheibenschlagen wird hier die Faschingszeit mit uralten heidnischen Ritualen begangen. Einen Besuch wert ist auch das sagenhafte Glurns, die kleinste Stadt Südtirols mit ihren mittelalterlichen Häusern, Laubengängen, Stadttoren, Kirchen und Wehrgängen und der vollständig erhaltenen Stadtmauer. Hier soll es einst einen berühmten Mäuseprozess gegeben haben, in dem die Glurnser die Mäuse auf unbefugten Feld- und Gartenfrevel verklagten. Und bei einer Schifffahrt am Reschensee (jeden Mittwoch von Mitte Juli bis Mitte Oktober) erzählt der Kapitän die fast unglaubliche aber doch wahre Geschichte vom versunkenen Kirchturm im See.
Wellness von der Rebe bis zum Gletscher
Das wohltuende Klima und die üppige Vegetation im unteren Vinschgau war schon zu Zeiten der österreichischen Kaiserin Sisi beliebt und bekannt. Mit über 300 Sonnentagen pro Jahr ist auch der Südtiroler Vinschgau, der sich von Tschars/Kastelbell westwärts erstreckt, ein wahres Refugium. In der ursprünglichen Natur von der Rebe bis zum Gletschereis – und rund um den Nationalpark Stilfserjoch – können Ruhe- und Erholungssuchende ihre Batterien wieder aufladen. Die „Gesundheitsbewegung“ Nordic Walking stärkt Herz, Kreislauf, Muskulatur und trägt zur Reduktion des Gewichtes bei. Bewegung und aktive Erholung ist gemäß einer wissenschaftlichen Studie in den mittleren Höhenlagen (700-2.500 m) des Vinschgaus besonders effektiv. Einsteiger und Fortgeschrittene aller Altersstufen kommen auch auf Vinschgaus Waalwegen mit einem lizensierten Nordic Walker Instructor in Gang.
Der Vinschgau ist auch wie geschaffen zum Wandern, Laufen oder Radeln. Die zahlreichen renommierten Wellness-Betriebe, Natur-Aktiv-Hotels oder auch Biohotels verwöhnen mit individuellen Angeboten Körper und Seele. Vor allem im Etschtal zwischen Kastelbell/Tschars, Latsch-Martell, Schlanders-Laas, Schluderns und Mals, aber auch im Suldental und Trafoi lässt es sich nach allen Regeln der Kunst auftanken: bei wohltuenden altbewährten Vinschgauer Therapien wie z.B. Heu- und Apfelbädern ebenso wie bei Massagen und multikulturellen Wellness- und Beauty-Anwendungen. Im Dezember 2007 öffnete das neue Erlebnisbad „Aqua Forum“ in Latsch seine Pforten. An 344 Tagen im Jahr gilt hier das Motto „Gesundheit und sich wohlfühlen“ – für Familien ebenso wie für Erholung suchende Genießer.
Lieblingsgerichte aus dem Vinschgau
Der Vinschgau ist das „kulinarische Aushängeschild“ Südtirols. Vielseitig wie die Landschaft zwischen Meran und dem Reschenpass zeigen sich auch die Früchte, die Küche und der „Weinkeller“ des Vinschgaus. Das rund 80 km lange Tal hat sich im Laufe von rund 100 Jahren zum „Feinkostladen“ Südtirols entwickelt: Marillen, Erdbeeren, Spargel, Feigen, Kiwis und Beeren sind Botschafter aus dem Tal ganz im Westen Südtirols. Gourmets stellen sich rechtzeitig zu den „köstlichsten“ Terminen im Vinschgau ein. Aber natürlich kann man hier das ganze Jahr über aus dem Vollen schöpfen: Teigtaschen mit frischem Spargel, Fettucine mit Wildragout, Knödel mit Pfifferlingen, Schüttelbrot und Speck, Paarlen und Vinschgerl, Schlutzkrapfen und Gnocchi, gebratene Kastanien, Erdbeer- und Marillenknödel mit Mandeleis, Vinschger Johannisbeerkuchen, „Apfelkiachl” oder Vinschger Schneemilch lassen sich Feinschmecker auf der Zunge zergehen.
Der Vinschgau bringt auch auszeichnete Weine hervor. Im tonangebenden italienischen Weinführer von Gambero Rosso & Slow Food sind auch preisgekrönte „Drei-Gläser-Weine“ aus Südtirol vertreten, z.B. der Riesling vom Weingut Castel Juval. Viele Spezialitäten bekommt man nicht nur in den vorwiegend von Familien betriebenen Restaurants, sondern auch ab Hof oder im Vinschger Bauernladen. (Details zu den Ab-Hof-Betrieben unter www.vinschgau.is.it)
Vinschgauer Marillenschokolade
„Die Marille als Frucht der Verführung – die Schokolade das Gold der Götter“: Laas im Südtiroler Vinschgau steht seit Jahren im Zeichen der Marille. Marillen gedeihen im sonnigen und trockenen Klima des Vinschgau besonders gut und sind bekannt für ihren einzigartigen, individuellen Geschmack. Die „saftigen Exportschlager“ in die ganze Welt werden aber auch direkt vor Ort zu besonderen Köstlichkeiten verarbeitet: Etwa zu Marillensenf oder zum Marillenpaarl, einer Brotspezialität aus Roggen und getrockneten Marillen.
In aller Munde ist die neue „Vinschgauer-Marillenschokolade“, ein „handgeschöpfter Traum“ in zwei verschiedenen Sorten: Als Vollmilch- (38 %) und Halbbitter-Schokolade (65 %), gefüllt mit original Vinschger Marillengelee. Die Schokolade mit der Herkunftsbezeichnung Sur del Lago, Maracaibo, stammt aus Venezuela und wurde zuletzt bei Blind-Degustation der „Accademia Maestri Pasticceri Italiani“ zur besten Schokolade der Welt gekürt. Das Original Vinschger Marillen-Gelee stammt von der Vinschger „Königin der Marillen“, die in Handarbeit entsteint und dann zu einem Gelee verkocht wird. Keinerlei Konservierungsstoffe oder synthetische Geruchsverstärker, lediglich GVO-freies Sojalezithin wird zugesetzt.